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- Kategorie: Mai
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18. Mai - Wer in die Fußstapfen anderer...
tritt, hinterlässt selbst keine Spuren.
Che Guevara
Und doch kann es eine Hilfe sein eine Zeit in den Fußstapfen andere zu wandeln. Mir ging es am Anfang meiner Abstinenz so.
Nachdem ich im Februar 1991 aus der Therapie mit einer guten Prognose entlassen worden bin, war ich hoch motiviert und wollte die Welt einreißen (trockenlegen). Ich musste scheitern. Mit dem ersten Rückfall begann eine 2-jährige Tortur. Die von Rückfällen und Trockenphasen gespickt war. Ich versuchte immer neue Variationen um trocken zu bleiben und scheiterte doch recht bald wieder. Ich habe nicht mehr gezählt wie viele Rückfälle oder besser wie viele Konsumpausen ich gemacht hatte.
Doch eines hatte ich bei den Besuchen der Selbsthilfegruppen in den Trinkpausen beobachtet. Es muss irgendwie funktionieren. Da beschloss ich bedingungslos den Empfehlungen des Gruppenleiters zu folgen. Also praktisch in seinen Fußstapfen zu wandeln. Ich wusste auch schon für wie lange. Ein ganzes Jahr wollte ich es so tun. Nach einem Jahr, wenn ich es durchgängig schaffte mit dieser Methode abstinent zu bleiben, wollte ich die Situation für mich neu bewerten und versuchen meinen eigenen Weg zu finden.
Es hat funktioniert. Diese Methode gab mir Sicherheit und nahm mir ein Stück weit die Angst vor dem versagen, da ich wusste sie funktioniert bei dem Gruppensprecher schon Jahre.
Nach einem Jahr fing ich an meinen eigenen Weg zu suchen und zu finden. Dieses Jahr Abstinenz, hat mit die Sicherheit und das nötige Vertrauen in meine eigene Abstinenz gegeben um das Wagnis eines eigenen Weges zu gehen.