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noch keinem die eigene Leistung erspart.
Noël Coward
Was für ein Satz… Wenn meine damalige Frau mich bat, ich möge meinen Alkoholkonsum einschränken, habe ich nur auf die anderen verwiesen. „Die trinken doch auch.“ War meine Rechtfertigung. Doch war es nur eine Rechtfertigung? Es war auch eine versteckte Kritik an den anderen. Ich kritisierte das Konsumverhalten der anderen ohne mein eigenes in den Griff zu kriegen.
Ich war aufgerufen mein eigenes Konsumverhalten auf ein „normales Maß“ herunter zu schrauben. Ich selbst musste die Leistung vollbringen. Und wer sagte mir, dass „die anderen“ genauso ein kritisches Konsumverhalten an den Tag legten wie ich selbst. Vielleicht tat ich Ihnen sogar unrecht und sie legten in den Augen ihres näheren Umfeldes ein „normales“ Konsumverhalten an den Tag.
Stand es mir überhaupt zu eine solche Kritik zu üben? Heute kann ich sagen, dass es Bereiche in der Gesellschaft gibt bei denen ich Kritik äußere ohne vorher die Leistung zu erbringen. Zum Beispiel bei manchen politischen Entscheidungen. Doch in meinem eigenen Bereich versuche ich das was mir kritikwürdig erscheint auch vorzuleben.
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leichtesten, wenn man darauf trinkt.
Wie viel Wahrheit in dieser Lebensweisheit liegt, kann ich erst jetzt im Alter wirklich begreifen. Unzählige Male habe ich mit „Freunden“ auf meine Gesundheit getrunken. Demnach müsste ich sicherlich 1000 Jahre alt werden. Freunde, habe ich ganz bewusst in Anführungszeichen gesetzt, da von diesen „Freunden“ es keiner mit in meine abstinente Zeit geschafft hat. Einige leben schon nicht mehr, einige saufen noch weiter und einige haben auch den Weg in die Abstinenz für sich gefunden. Nur haben wir uns in der jetzigen Zeit außer guten Tag und guten Weg nichts zu sagen.
Heute lebe ich mit drei chronischen Krankheiten und alle führe ich auf meinen Alkoholkonsum zurück, doch bin ich dankbar und froh, dass ich diesen abstinenten Weg für mich gefunden habe.
Alkohol ist ein Zellgift. Keiner würde freiwillig Gift trinken, wenn er es wüsste das es sich darum handelt. Doch bei Alkohol macht unsere Gesellschaft eine große Ausnahme. Sie will sich zuprosten und weiterhin auf die Gesundheit anstoßen, obwohl wir jährlich einen volkswirtschaftlichen Schaden von, im Mittel, 40 000 000 000 Euro haben. Erst wenn wir uns in dieser Gesellschaft nicht mehr dafür rechtfertigen müssen das wir keinen Alkohol konsumieren, sondern diejenigen dafür, das sie ihn konsumieren, hat ein Umdenken stattgefunden.
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Dümmsten können sich nicht ändern.
Konfuzius
Einmal rief mich eine Frau an. Sie sei eine Angehörige einer Alkoholikerin und sorge sich um ihre Schwester. Sie habe zwar die Flasche beiseite gestellt, doch tue sie nichts für sich. Sie hat am Anfang die Selbsthilfegruppe besucht, doch das habe sie nun auch eingestellt. Ich lud diese Frau, mit Ihrem Mann gemeinsam ein unsere Gruppe zu besuchen, damit sie lerne wie Alkoholiker so ticken.
Ab diesem Zeitpunkt, kam sie sehr regelmäßig zur Gruppe und beteiligte sich engagiert und brachte sich ein. Wie sich mit der Zeit herausstellte kompensierte sie ihr eigenes (risikoreiches) Konsumverhalten, durch das Erzählen über ihre Schwester. Immer wieder betonte sie, dass ihr eigenes Konsumverhalten völlig harmlos und „normal“ wäre.
Als sie dann schließlich einmal alkoholisiert ins Meeting kam, sie kamen gerade von einem Mittelaltermarkt und sie hätte dort eben noch ein Met, habe ich es thematisierte und fragte ob sie es sich nicht hätte verkneifen können, da sie ja noch vorhatte zum Meeting zu fahren. Sie erwiderte nur gelassen, dass es sich so ergeben hätte und sie in dem Moment nicht an das Meeting dachte. Und außerdem sei es doch nur auch Eines gewesen. Da ihr Mann dem unaufgefordert zustimmte, beließ ich es an dem Abend dabei. Doch meine Aufmerksamkeit war geweckt. Es dauerte nicht mehr lange als sie sich dann in einem Meeting mit den Worten von der Gruppe verabschiedete: „Ich bin fertig. Ich habe nun eine andere Einstellung zu mir, zu meiner Schwester und zu meiner Umwelt und brauche keine Veränderung mehr.“
Die Gruppe schaute sich verwundert an, nahm es aber erst einmal so hin. Erst am nächsten Meetingabend, kamen dann große Bedenken. Fragen wie, „Wann ist den eine Mensch überhaupt fertig oder brauche ich nicht immer Veränderungen um mich den Gegebenheiten des Lebens in adäquater Weise stellen zu können?
Für mich habe ich gedacht, ich bin erst fertig, wenn ich den letzten Atemzug getan habe.
Ob sie nun zu den Weisesten und Dümmsten gehörte, hat das Leben beantwortet. Immer massiverer Ärger, immer öfter heftiger Streit, Scheidung, keine reale Reflektion auf ihr eigenes Handeln, sozialer Abstieg.
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sie: jedermann. Wenn ein Mann sagt „Jeder“, meint er: Jeder Mann.
Marie von Ebner-Eschenbach
Internationaler Frauentag
Als Guttempler lege ich viel Wert darauf zu betonen, dass die Guttempler sich schon im 19. Jahrhundert sich für die Gleichberechtigung der Rassen und der Geschlechter eingesetzt haben. Das war auch ein Grund für mich ihnen beizutreten. Es ist eben nicht nur eine reine Abstinenzbewegung, sondern sie haben ein Wertegerüst, welches sich lohnt es weiterzugeben. IOGT International (International Organization of Good Templars) oder jetzt mit neuem Namen – Movendi International - setzten sich mit Ihrer Präsidentin Kristina Sperkova an der Spitze für die Einhaltung der der 17 Ziele der Agenda 2030 bei UN und WHO ein. Sie sehen das Erreichen von mindestens 13 Zielen durch Alkohol und der Alkoholindustrie gefährdet.
Zurück zur Gleichberechtigung. Leider beobachte ich in meiner Umgebung immer noch, dass der Spruch von Marie von Ebner-Eschenbach auch am Anfang der 20ziger Jahre des 21. Jahrhunderts von vielen Männern so gemeint ist.
Wir alle sollten uns dafür einsetzen, dass Frauen dieses Recht uneingeschränkt zu kommt.
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herauszufinden, was es ist, hat den Pfad der Weisheit verlassen.
J.R.R. Tolkin
Ich kann mich an ähnliche Begebenheiten aus meiner Kindheit erinnern. Ich habe einmal ein teures Spielzeug zerlegt, nur um zu sehen wie es funktioniert. Meine Mutter, für die es finanzielle Klimmzüge bedeutet hat, mir diesen Wunsch zu erfüllen, war wenig begeistert von meiner Neugier. Auch konnte ich ihr kein Lächeln entlocken, als ich ihr versprach es wieder zusammen zu setzen.
Ich kann heute nicht mehr sagen, um was für ein Geschenk es sich gehandelt hatte, es musste etwas Technisches gewesen und ob ich es tatsächlich wieder zusammen bekommen hatte.
Heute gehe ich anders vor. Ich schaue im Internet ob ich etwas Brauchbares dazu finde und befrage Fachleute ob sie mir die Dinge so erklären können, dass ich sie verstehe.
Wenn das ein Gradmesser für Weisheit ist, darf ich sagen, ich bin ein Stück weiser geworden.
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