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10. Januar - Die Sicht der Dinge
Nun, bin ich ein Mann und zusätzlich fehlen mir ein paar Synapsen in der ganzheitlichen Wahrnehmung. So fällt mir zum Beispiel bei einem Haus eine kleine Antenne auf. Auf Grund meiner Vorbildung, der Bauart der Antenne, dem Standort des Hauses erkenne ich, dass das Haus keinen herkömmlichen Festnetz-Telefonanschluss hat, sondern der Festnetzanschluss wird über das mobile Telefonnetz gespeist.
Aber ein Foto meiner Töchter, welches gerahmt, zwar etwas abseits aber dennoch gut sichtbar auf einem Sideboard neu zu sehen ist, nehme ich dagegen nicht wahr. Auch nach einer geschlagenen Woche ist mir das Bild nicht aufgefallen. Dadurch fühlte die Person, die das Bild für mich dort aufgestellt hat, zurückgesetzt und mit Nichtachtung gestraft.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten aus der Sicht des/r AufstellerIn. Sich kann sich in zerstörerischer Weise nach innen wenden und es, wie man so treffend sagt, in sich hineinfressen oder sich nach außen wenden, darauf aufmerksam machen und die Anerkennung, das Lob und die liebevolle Dankbarkeit ernten.
Ich habe das Wort zerstörerisch ganz bewusst gewählt. Weil, es in sich hineinfressen, ungesund und selbstzerstörerisch ist. Bringe ich es nicht liebevoll nach außen, frisst es im Innern weiter und bricht irgendwann in einem Vorwurf aus. „Du hast noch gar nicht gesehen, was ich für dich gemacht habe.“ Und in diesem Vorwurf schwingt dann noch mit, Du nimmst mich und was ich tue gar nicht wahr und du liebst mich überhaupt nicht mehr.
Dass, was sie von mir erwartet hat, habe ich ihr nicht geben können, weil ich es nicht gesehen habe. Hätte ich es gesehen, hätte Sie die Anerkennung von mir bekommen, da ich mich sehr darüber gefreut habe. Leider hat sie den anderen Weg für sich gewählt. Sie hat mich in dem Moment meines Schweigens nicht ändern können, doch sie hätte ihre eigene Einstellung dazu verändern können.
Ich wünsche allen, dass sie den gesünderen Weg für sich wählen.