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02. Januar - Glauben aber nur zu meinen Bedingungen
In meiner nassen Phase, habe ich immer gebetet: „Setze diesem Elend doch endlich ein Ende!“ Der Wunsch war schon ehrlich. Doch als ich in einem lichten Moment darüber nachdachte kamen mir Zweifel. Natürlich sollte mir Gott oder wer auch immer diese Krankheit nehmen und mich wieder Gesund machen. Natürlich auch zu meinen Bedingungen. Ich wollte nicht mehr abhängig sein! Ich wollte wieder so konsumieren können, wie es andere auch tun.
Wen auch immer ich anbetete, konnte dieser Jemand meinen Ausruf: „Setze diesem Elend doch endlich ein Ende!“ auch anders verstehen. Er hätte mir auch das Leben nehmen können und somit dem Ganzen ein Ende gesetzt. Da habe ich verstanden, das Glauben nur bedingungslos funktionieren kann. Dieses Bewusstsein, das die Medaille zwei Seiten hat, ließ mich konkreter und nicht so bestimmend werden. Auch war mein Anliegen kein Ausruf mehr, sondern ein Bitte. „Bitte hilf mir in ein abstinentes Leben.“ Es ist eine ganze andere Haltung. Mir gegenüber, dem Leben gegenüber und auch dem höheren Wesen gegenüber, welches ich um Hilfe gebeten habe.