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verliere nie die Lektion!
Dalai Lama
Das finde ich persönlich sehr anspruchsvoll. Ich habe viele Krisen zu bewältigen gehabt, oft habe ich meine Lektion gelernt und auch sehr oft habe ich in einer ähnlichen Situation wieder verloren.
Aus seinen Fehlern lernen oder aus einer Niederlage eine verbesserte Lebensweise abzuleiten, finde immer wieder schwer. Manchmal habe ich für die einzelnen Lektionen einen hohen Preis gezahlt. Nach sechs Jahre Abstinenz dachte ich warum soll ich noch zur Selbsthilfegruppe gehen, ich kenne doch schon alles. Also blieb ich weg. Es dauerte 4 Jahre und ich war wieder fest in den Suchtstrukturen gefangen. Arbeitssucht. Die Jagd nach Anerkennung. Getarnt hatte ich es alles unter dem Deckmantel: „Das mache ich doch alles für meine Familie!“ Und auch dafür erntete ich von außen Anerkennung.
Doch meine Familie wollte einen Mann und Vater der für die Familie körperlich da ist und nicht 16-18 Stunden am Tag arbeitet.
Der Preis war, meine Familie ging. Doch ich hatte endlich meine Lektion gelernt. Ich kündigte zwei von meinen drei Jobs und ging sofort wieder in eine Selbsthilfegruppe. Nach einem Jahr gründete ich eine eigene Selbsthilfegruppe. Es kommt in einer Gruppe nicht darauf an so viel Wissen wie möglich anzuhäufen, sondern mit dem Gesagten immer wieder sein eigenes Leben abzugleichen und wo das allein nicht reicht, sich selbst auf den Prüfstein der Gruppe zu stellen und sich ein Feedback zu holen.
Die Gruppe ist meine Medizin für diese Krankheit.
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Verlust uns über den Wert der Dinge.
Arthur Schopenhauer
Diesen Spruch habe ich in meinem Leben schon so oft gespürt und in den aller meisten Fällen doch nichts daraus gelernt.
Ich habe mein Leben mit Hilfe des Alkohols gegen die Wand gefahren. Ich war völlig isoliert, kaum soziale Kontakte, Freunde hatten sich von mir zu recht abgewendet, ich hatte mich finanziell zu Grunde gerichtet, meine Gesundheit war stark in Mitleidenschaft geraten, Arbeit hatte ich schon lange nicht mehr, zu dem Zeitpunkt eine Ehe zerstört…
Alles habe ich betrauert als ich es verloren hatte aber gar nicht bis selten deren Wert geschätzt als ich es noch hatte. Auch heute passiert es mir immer noch, dass ich die Dinge als Selbstverständlichkeit hinnehme. Doch ab und zu, wenn ich mich zum Innehalten bewege, kann ich mir den wahren Wert, dessen was ich liebe, bewusstmachen und wertschätzen. In diesen Momenten wird mir außerdem bewusst, dass ich es viel zu selten mache.
Lieben wir das, was uns das Leben an Gutem schenkt und zeigen es auch.
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einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
Arthur Schopenhauer
Wie schnell ist etwas zertreten, was sich gar nicht oder nur wirklich mühsam wiederaufbauen lässt.
Ich leite die täglichen Kleinigkeiten davon ab. Jedes unbedachte Wort hinterlässt Spuren bei meinem Gegenüber. Manchmal nur einen kleinen Kratzer aber oft auch ziemliche Wunden in dem zarten Gebilde, was sich Vertrauen nennt.
In meiner nassen Zeit, habe ich meinem Umfeld viele Verletzungen beigebracht. Manchmal unbewusst, weil ich einfach nur rumgepoltert habe. Doch oft auch ganz bewusst. Ich habe verletzt und Schuld zugewiesen, damit ich vor mir eine Rechtfertigung hatte Alkohol zu konsumieren.
Nach außen war diese Taktik so durchsichtig wie eine Glasscheibe und dennoch brauchte ich sie. Es war die letzte Möglichkeit meinen Konsum für mich noch in irgendeiner Weise zu rechtfertigen. Hätte ich diesen Blödsinn an mein Bewusstsein gelassen, hätte ich ja etwas unternehmen müssen. Dies ist aber in diesem Suchtsystem nicht vorgesehen.
Gehen wir also behutsam mit unserer Sprache um, damit wir keine Käfer zertreten.
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vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
Albert Einstein
Oh wie wahr. Im Großen ist es doch so, dass die Anschuldigungen bleiben obwohl der Mensch schon lange vom Gericht rehabilitiert ist. Dann kommen immer so Sätze wie: „Da wird schon etwas dran gewesen sein.“
Nichts hält sich so dauerhaft wie Gerüchte!
Möchte man die Menschen dann vom Gegenteil überzeugen oder den Fehler dem sie aufgesessen sind berichtigen, streiten viele bis aufs Messer und behaupten, dass ihre Version richtig sei. Sehr oft wir mit folgenden Wörter versucht zu argumentieren: „Ja aber…“
Ich habe erlebt, dass wenn ich das Richtige bewiesen hatte, versuchten die Leute es immer noch irgendwie zu relativieren in dem sie sagten: „bis lang war es ja immer so…“ Nein es war nie so, nur haben sie es vorher nicht besser gewusst.
Ganz schwierig wird es bei Religionsfragen oder bei politischen Einstellungen.
Ich wünsche jedem die nötige Geduld damit umzugehen.
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geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen.
Antoine de Saint-Exupéry
Egal wie der Morgen auch aussieht. Egal wie ich mich auch fühle, heißen wir den Tag willkommen. Wir können uns innerlich gegen ihn auflehnen und schimpfen wie ein Rohrspatz, wir werden keinen anderen Tag bekommen.
Manchmal ist es besser einen Tag stoisch zu ertragen als sich gegen ihn aufzulehnen oder zu bekämpfen. Besser ist es, wenn wir dem Tag noch etwas Gutes abgewinnen können. Schauen wir ihn uns besser an. Ist wirklich alles schlecht an diesem Tag oder nur ein Teilstück. In meiner Zeit des Alkoholkonsums habe ich mich sehr oft an dem einen Teil was schlecht war aufgerieben und darüber die 20 – 30 guten Dinge nicht gesehen. Ergebnis, ich war den ganzen Tag mit mir und der Umwelt unzufrieden.
Besinnen wir uns auf das Schöne, auf die Kleinigkeiten die das Leben lebenswert machen.
Mir persönlich gelingt es nicht immer aber immer öfter. Letztens habe ich eine Beule in das Auto meiner Partnerin gefahren. Früher hätte ich mich mindestens den Tag über aufgeregt und abends gesoffen. An dem Tag habe ich gesagt. Sorry, ich komme für den Schaden auf und damit war die Geschichte erst mal für mich aus der Welt.
Jeder Tag hat auch etwas Gutes.
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