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muss sie langsam tun.
Johann Wolfgang von Goethe
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie motiviert ich aus meine Therapie entlassen worden bin. Ich wollte die ganze Welt trockenlegen und fühlte mich auch berufen dazu.
Zu meinem ersten Selbsthilfegruppenabend nahm ich mein geballtes Wissen in einem Aktenkoffer mit, den ich demonstrativ auf dem Tisch vor mir ausbreitete. Ich wurde eher skeptisch aber auch ein bisschen neugierig beäugt. Manch einer mag gedacht haben, was das wohl für einer ist. Als „Neuer“ wurde ich begrüßt und erhielt auch das Wort um mich vorzustellen. Aus der Vorstellung wurde ein etwas längerer Monolog in dem ich mein Wissen auch gleich mitteilte. Einige verdrehten schon innerlich die Augen oder schalteten ab. Sie nahmen mir das was ich sagte nicht ab, da ich nicht authentisch war. Es war auswendig gelerntes Wissen ohne eigene Erfahrung dahinter.
Ich scheiterte nicht nur an diesem Abend, sondern auch mit meinem Weg in die Abstinenz. Ich wollte zu viel und zu schnell. Mir fehlte die hinreichende Demut, dafür strotzte ich vor Übermut bzw. Hochmut.
Der Fall folgte auf dem Fuße. Als es mir dann, nach weiteren zwei Jahren Leidensweg, gelang die Flasche endgültig beiseite zu stellen, hatte ich nicht nur alles verloren, sondern die nötige Demut gefunden. Demut um zuzuhören, Demut um sacken zulassen, Demut um anzunehmen…
Damit konnte ich in die dauerhafte Abstinenz gehen. Langsam gehen und wahrnehmen wohin wir gehen.
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dass wir ihnen immer mit der Wahrheit begegnen?
Auf den ersten Blick sage ich sofort ja. Und sofort ist mir ein Reim präsent. „Wer einmal lügt den glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht.“
Wer möchte schon, das ihm nicht geglaubt wird. Das ihm sogar unterstellt wird, er würde die Unwahrheit sagen. Und doch mag es Situationen geben, wo die Wahrheit mehr Schaden anrichtet als eine Lüge oder ein Verschweigen. Mir fallen mir zwei Schritte der anonymen Alkoholiker ein. Diese finden Anwendung, wenn ich mich auf dem Weg in die Abstinenz befinde. Also im Gesundungsprozess. Bitte unter
https://www.anonyme-alkoholiker.de/downloads/Zwölf-Schritte.pdf
nachlesen. Es sind die Schritte 8 und 9. Es wird dort von Wiedergutmachung geschrieben, und dass wir das bei allen Menschen leisten sollen denen wir Unrecht getan haben. Und oft ist es die/der PartnerIn bei der/dem wir anfangen. Es macht dort wenig Sinn einen Seitensprung zu beichten, den wir im betrunkenen Zustand begangen haben von dem die/der PartnerIn nicht weiß. Wir würden nur zusätzlich viel Schmerz und Leid hervorrufen.
Damit meine ich nicht, dass diese Menschen kein Anrecht auf die Wahrheit haben, dies bleibt davon unberührt. Das ist eine Entscheidung, die jeder selbst treffen darf und die sich keiner leichtmacht. Und was Richtig oder Falsch ist, wird uns erst die Zukunft zeigen.
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‘ja’ und ‘nein’ erfordern das meiste Nachdenken.
Pythagoras von Samos
Wie schnell ist es gesagt, ein Ja oder ein Nein? Wie oft habe ich hinterher gedacht, ist es so? Meinst Du es wirklich so? Nicht immer kam ich zu dem Resultat, ja ich meine es so. Ja gesagt und nein gemeint. Manchmal ist das Mundwerk einfach schneller und vom Instinkt gelenkt. Es ist immer noch bei manchen von uns so angelegt, anderen nicht vor den Kopf zu stoßen.
Manchmal habe ich auch aus reiner Bequemlichkeit schon ja gesagt obwohl mir gar nicht danach war. Doch einen Konflikt herauf zu beschwören und ihn auch noch austragen zu müssen, war mir in dem Moment einfach zu mühsam. Doch ist das gerecht im Umgang mit unserer Umwelt? Haben nicht alle ein Recht darauf uns als wahrhaftig zu erleben?
Diese Frage ist so einfach nicht zu beantworten. Mit ihr setze ich mich Morgen auseinander. Bis dahin, lassen wir uns Zeit bevor wir ja oder nein sagen.
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Denke an die Briefmarke, mein Sohn. Sie sichert sich den Erfolg durch die Fähigkeit an einer Sache festzuhalten bis sie am Ziel ankommt.
Josh Billings
Auch ein schönes Bild, wie ich finde. Ich habe so gehandelt obwohl ich diesen Spruch noch nicht kannte.
Als ich den Entschluss fasste etwas gegen meinen Alkoholkonsum zu tun, war das meine Briefmarke. Auch in den letzten zwei Jahren meines Konsums verlor ich das Ziel nicht nachhaltig aus den Augen. Zwar musste ich einige Misserfolge hinnehmen und dadurch ist es immer ein wenig in den Hintergrund geraten aber es verstand es, sich immer wieder in mir bemerkbar zu machen.
Auch die vielen Rückfälle, meine soziale Isolation, meine Schuldenlast und das Gefühl gar nichts mehr auf die Reihe zu bekommen, waren alles Misserfolge und doch haben sie mich durch ihre Hartnäckigkeit dazu bewogen an dem Ziel festzuhalten. Sie haben meinen inneren Druck so erhöht, der mich letztlich zu der alles entscheidenden Frage brachte. „Was willst du? Willst Du leben oder willst Du elendig zu Grunde gehen?“ Die Antwort lautete in meinem Fall. „Ich will leben.“
Seid hartnäckig und haltet unbeeindruckt von euren Misserfolgen an euren Zielen fest. Seid wie die Briefmarke.
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jemanden vorbeizulassen, der weiß, wohin er geht.
David Starr Jordan
Ja, ist das so? Bei dem jetzigen amerikanischen Präsidenten (Donald Trump) bin ich mir nicht so sicher. Er möchte es zwar und aus Respekt vor dem Amt das er inne hat, doch weiß er wohin er läuft? Er wechselt so schnell die Richtung wie sich das Wetter verändert.
Anders beobachte ich es bei eine jungen Frau, die eher unscheinbar und klein ist und trotzdem hören ihr viele Menschen zu. Ich meine Greta Thunberg. Sie spricht vor und mit den wichtigsten Menschen dieser Welt und der positive Nebeneffekt ist, sie treten nicht nur zur Seite um sie vorbeizulassen, sondern ihr folgen ganz viele Menschen. Sie haben das Gefühl, Greta hat eine Vision von einer besseren Welt und sie lassen sie vorangehen.
Natürlich wird sie auch angegriffen und verunglimpft. Als Spinnerin abgetan. Doch auch andere Visionäre sind am Anfang verspottet worden.
Also gehen wir für unsere Ideale voran!
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